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Zertifikatstypen – einzeln schwer zu durchschauen

Als die Finanzkrise 2008/2009 ausgebrochen war und die ersten Verantwortlichen an den Pranger gestellt wurden, standen nicht nur die Banken in der Meldepflicht. Viele Sparer hatten damals teils all ihr Vermögen verloren, und das aufgrund eines bestimmten Wertpapiers, welches so der Vorwurf, von den Banken an die Kunden restlos verscherbelt worden war. Die Rede ist von Zertifikaten. Zertifikate werden in Zertifikatstypen eingeteilt um so einen besseren Überblick zu gewinnen..Zertifikate beziehen sich stets auf die Wertentwicklung eines bestimmten Basiswertes, das heißt der Anleger investiert nicht physisch in diesen Basiswert. Dabei handelt es sich um Schuldverschreibungen. Der Käufer solcher Zertifikate tritt als ungesicherter Schuldner gegenüber dem Gläubiger, der Bank, auf. Geht der Emittent in Insolvenz, besteht kein Anspruch auf das investierte Geld. Des Weiteren sind im Gegensatz zu klassischen Schuldverschreibungen keine Zinszahlungen gewährleistet.

Die Kosten von Zertifikaten sind nicht leicht zu durchschauen. Diese Intransparenz ermöglicht den Emittenten, versteckte Kosten einzubauen. Zertifikate werden zwar an der Börse gehandelt, der Preis wird jedoch nicht nach dem klassischen Prinzip Angebot und Nachfrage, sondern durch den Anbieter festgelegt. Um den mathematisch fairen Preis zu ermitteln, Fair Value genannt, müssten alle Bestandteile einzeln gewertet werden. Die Abweichung von dem Anbieterpreis zum Fair Value wird als Emittenten Marge bezeichnet und beträgt nicht selten mehrere Prozent.

Hier eine Aufzählung der wichtigsten Zertifikatstypen

Discount-Zertifikat

Es existieren verschiedenste Arten von Zertifikate. Eine Auswahl soll dies beleuchten. Discountzertifikate sind für fortgeschrittene Anleger geeignet, welche leicht steigende oder fallende beziehungsweise stagnierende Börsenkurse erwarten. Der Käufer erwirbt indirekt eine Aktie, einen Index oder Rohstoff und partizipiert an deren Entwicklung. Der Preis des Zertifikats liegt unterhalb des Basiswerts. Dieser Abschlag, der als Sicherheitspuffer dient, wird Discount genannt. Die Wertentwicklung verhält sich parallel zum Basiswert. Das Discountzertifikat kann jedoch nur bis zu einer festgelegten Höchstgrenze steigen. Schießt der Basiswert über diese Marke hinaus, macht der Anleger keine zusätzlichen Gewinne mehr, der Preis, der für den Abschlag hingenommen werden muss.

Bonuszertifikate

Im Gegensatz zu klassischen Aktien macht der Anleger hierbei auch Gewinne, wenn der Kurs des Basiswerts seitwärts verläuft oder gar leicht fällt. Solange sich der Kurs in einer festgelegten Spanne bewegt, erhalten Sie eine Bonuszahlung. Steigt der Kurs über die obere Grenze, erhalten Sie den entsprechenden Kursgewinn, es sei denn der Gewinn nach oben ist durch das Discountmerkmal begrenzt. Berührt der Basiswert die untere Schwelle, die sogenannte Sicherheitsschwelle, verwandelt sich das Bonuszertifikat in ein normales Papier, welches analog steigt oder fällt wie der Basiswert.

Indexzertifikate

Dieser Zertifikattyp ist relativ verständlich. Sie bilden die Wertentwicklung eines Index ab, sei es Aktien -, Rohstoff – oder Währungsindizes. Neben den jährlichen Verwaltungskosten werden im Gegensatz zu ausschüttenden Indexfonds keine Dividenden ausbezahlt. Zudem sind Indexfonds bei einer Insolvenz geschützt. Bei etwa gleichen Bedingungen sollte der Anleger auf Indexfonds zurückgreifen. Wenn es um Nischenmärkte geht, eignet sich ein Indexzertifikat dagegen besser.

Sprintzertifikate

Sprintzertifikate weisen Merkmale von Hebelprodukten auf. Die erhöhte Gewinnchance besteht darin, dass das Zertifikat überproportional im Verhältnis zur Aktie steigt. Es sind schnell große Gewinne möglich. Das Verlustrisiko dagegen entspricht nur dem der Aktie. Liegt der Aktienkurs bei Fälligkeit unterhalb einer Schwelle, erhält der Anleger Aktien in einem vereinbarten Bezugsverhältnis. Die Nachteile dieses Zertifikats:

– keine Ausschüttung der Dividende

– Gewinnchance nach oben begrenzt, ähnlich der Discountzertifikate

– Kursentwicklung nur schwer nachvollziehbar

XETRA- das elektronische Handelssystem an der Börse in Frankfurt

Als XETRA wird das elektronische Handelssystem der Frankfurter Börse definiert, die dieses System entwickelt hat. Die Markenrechte liegen bei der Deutschen Börse AG. Eine Übersetzung lässt sich für das Wort nicht finden, denn es handelt sich um ein Kunstwort, das aus den Börsenbegriffen „exchange“ und „electronic trading“ für elektronischer Wertpapierhandel gebildet wurde. Das System wurde erstmalig 1997 verwendet und löste den Parketthandel der Frankfurter Börse systematisch Schritt für Schritt ab.

Der Handel mit XETRA

Der XETRA-Handel wird über den Zentralrechner in Frankfurt betrieben. Die meisten Aktivitäten des Wertpapierhandels aller deutschen Börsen und vieler internationaler Partnerbörsen werden heute über dieses elektronische System abgewickelt.

Über die XETRA -Plattform kann der Kunde handelstäglich von der Eröffnung um 9.00 Uhr bis zum Handelsende um 17.30 Uhr handeln. Im Gegensatz dazu schließt die Präsenzbörse um 20.00 Uhr. Der Deutsche Aktienindex DAX wird aber auf der Basis XETRA- Werte berechnet. Aber nicht nur die Kursstellung der DAX- Familie wird mit Hilfe des Systems allumfassend und zeitnah zur Verfügung gestellt, sondern auch die Kurse von Fonds, Zertifikaten etc. werden aktuell dargestellt.

Die Vorteile der elektronischen Handelsplattform

Eine Wertpapierorder, egal ob Kauf oder Verkauf, die mit Hilfe von XETRA gehandelt wird, wird sehr schnell durchgeführt. Und besonders wichtig ist für Kleinanleger, sie wird mit weniger Transaktionskosten als beim Handel an den Präsenzbörsen belastet.

Die sehr häufig ausgeführten Teiltransaktionen auf den XETRA- Handelsplatz führen aber auch zu sehr starke Preisschwankungen. Zur Stabilisierung des Marktes, kann für den Handel des schwankenden Wertpapieres eine Unterbrechung der Volatilität (Schwankung) durchgeführt werden. Sowohl Käufer aber auch Verkäufer werden so vor ungewöhnlich hohen Preisaufschlägen oder Preisabschlägen geschützt.

Alle Wertpapiere, die mit XETRA gehandelt werden, bedürfen keiner zusätzlichen Zulassung für diesen Marktplatz, denn ein Wertpapier, dass für den Präsenzhandel freigeschaltet wird, ist gleichzeitig automatisch auch für den Handel mit XETRA zugelassen.

Wichtig für Anleger ist, dass der Handelsplatz XETRA mit ausreichenden Umsätzen arbeitet, denn nur dann werden die Wertpapierorders, auch von den vielen Kleinanlegern, schnell und zu fairen Preisen ausgeführt. Um das zu garantieren, wurden zusätzliche Liquiditätsspender oder auch Designated Sponsors (Börsenmakler) herangezogen, die für zusätzliche Umsätze und dadurch auch für faire Preise sorgen.

Der gesamte Börsenhandel wird vollelektronisch vollzogen. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass es bei XETRA- Orders zu Teilausführungen der Aufträge kommen kann. Eine zusätzliche Kostenbelastung entsteht den Banken und Onlinebrokern bei der taggleichen Ausführung von Teilausführungen der Orders nicht, deshalb stellen die meisten Anbieter Kosten für eine Teilausführungen bei ihren Kunden fairerweise auch nicht zusätzlich in Rechnung.

Die Überwachung des XETRA- Handelsplatzes

Es handelt bei diesen System um ein vollelektronisches Handelssystem und deshalb wurden auch Schutzmechanismen geschaffen, um die Preiskontinuität zu verbessern und um Mistrades (fehlerhaftes Ausführen von Wertpapiergeschäften an der Börse und auch im außerbörslichen Wertpapierhandel) zu vermeiden. Die Instrumente dazu sind die schon erwähnte Volatilitätsunterbrechnung, Market Order Unterbrechung und die Liquiditätsunterbrechung. Alle Handelsteilnehmer sind den gleichen klaren Regeln unterworfen, wenn sie am XETRA- Marktplatz handeln.

Eine Handelsüberwachung erfolgt auch über Handelsüberwachungsstelle (HÜSt), sowie die Börsenaufsichtsbehörde des für den Börsenplatz Frankfurt zuständigen hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).

International bedeutsame Handelsplattform.

Die internationale Vernetzung mit anderen Börsenplätzen führte zu einer weltweiten Zusammenarbeit im XETRA- Bereich, z.B. mit den europäischen Börsen in Wien, Prag, Zagreb, Budapest, Malta etc. Auch die Börse im chinesischen Shanghai entwickelte ihr New Generation Trading System auf der Grundlage des XETRA– Systems.

Auch beim Handel mit Staatsanleihen an der Eurex Bonds wird auf die Technologie von XETRA zurückgegriffen.

Der elektronische Handelsplatz ist ein umfassender und kostengünstiger Markt für die Anleger. Er führt schnell und sicher die Aufträge der Marktteilnehmer aus. Die Webseite des XETRA- Marktes informiert die Markteilnehmer über die ständigen Erweiterungen der elektronischen Plattform.

Währungsrisiko – Verluste durch Währungsschwankungen

Wie entstehen Währungsschwankungen?

Zunächst einmal müssen wir feststellen, dass Währungen an den internationalen Märkten ständig Schwankungen zueinander unterliegen. Die Kurse fallen und steigen immer wieder, das kann weder die Bank, bei der der Kunde seine Valuta Konten führt, noch eine Zentralbank als oberste Hüterin der Währung eines Landes oder eines Währungsgebietes beeinflussen und vorher abschätzen..

Der Wechselkurs ist immer Ausdruck der ökonomischen Stärke einer Volkswirtschaft aber auch der politischen Situation in einem Land. Schon eine Meldung in den Medien über ein Nichterreichen eines bestimmten Ziels in der Volkswirtschaft z.B. in der Kennziffer Bruttoinlandsprodukt oder die fallenden oder steigenden Arbeitslosenzahlen können den Wechselkurs der Währung schwanken lassen.

Auch politische Ereignisse, wie z.B. der Ausgang von Parlamentswahlen, militärische Konflikte etc., können Risiken für die Stabilität einer Währung sein. Festzustellen ist immer wieder dass politische Ereignisse nur einen kurzen und zeitlich begrenzten Einfluss auf die Währungen haben.

Allerdings können langfristig wirkende politische Ereignisse wie beispielsweise langanhaltende Staatskrisen oder Umstürze mit negativem Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes auch längerfristige Auswirkungen auf die Währung haben.

Das Währungsrisiko für wirtschaftlich schwache, aber auch für politisch instabile Länder ist immer sehr hoch.

Wie kann man Verluste durch das Währungsrisikos vermeiden?

Privatanleger, die Wertpapiere außerhalb des Euroraums erwerben, deren Gewinne in der jeweiligen Landeswährung ausgezahlt werden, werden es begrüßen, wenn der Kurs einen zusätzlichen Renditekick durch eine positive Währungsschwankung erfährt. Gleiches gilt bei dem Verkauf von Wertpapieren in der Fremdwährung. Allerdings ist der negative Effekt ebenso möglich, dann ist die erwartete Rendite durch die Währungsschwankung gesunken, obwohl die Prozentzahl der Rendite in beiden Fällen stimmt.

Es gibt die Möglichkeit, das Währungsrisiko durch bestimmte Absicherungsgeschäfte zumindest teilweise auszuschalten. Das geschieht durch Finanzinstrumente wie beispielsweise Optionen (Voranwartschaft auf die Lieferung oder Zahlung zu einem bestimmten Preis) und Swaps (Devisenaustauschgeschäfte), die auf dem Devisenmarkt dafür genutzt werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, sich durch Terminkontrakte gegen Schwankungen bestimmter Währungen abzusichern. Hier wird der Kurs mit dem Vertragspartner festgelegt, zu dem die Währung in Zukunft gekauft oder verkauft werden soll. Auch besteht die Möglichkeit des natürlichen Hedges (englisch: Schutz). Forderungen und Verbindlichkeiten werden dabei in der gleichen Währung miteinander verrechnet.

International anlegende Fonds, die Aktien und/oder Rentenpapiere in Währungen außerhalb des Euroraumes in ihren Beständen halten, wenden diese Instrumente an, um das Risiko der Währungsschwankungen zu minimieren. Auch international Großkonzerne müssen mit Hilfe von Spezialisten (Banken) sich vor Überraschungen schützen, die den Gewinn schmälern können.

Einen hundertprozentigen Schutz bieten auch diese Instrumente nicht an, wie auf den Bilanzpressekonferenzen stets zu erfahren ist, wenn das Betriebsergebnis durch Währungsturbulenzen geschmälert wird.

Diese Finanzinstrumente verursachen sehr hohe Kosten, bieten aber keinen umfassenden Schutz.

Deshalb verhindert auch die Bildung der Europäischen Währungsunion mit dem Euro als Gemeinschaftswährung das Währungsrisiko zwischen den Mitgliedsländern.

Aus den bisher gesagten geht hervor, dass die Kleinanleger sich einen Schutz gegen Währungsrisiken nicht leisten können.

Spekulanten, die auf das Auf und Ab der Währungen setzen, haben schon sehr oft ihre Entscheidungen mit herben Verlusten bereuen müssen.

Zusammenfassung zum Währungsrisiko

Wer mit gesundem Menschenverstand die ökonomische Situation und die politische Lage bei einer Auslandsinvestition prüft und die richtigen Schlussfolgerungen für seine Anlagestrategie zieht, geht Währungsrisiken entweder aus dem Weg (Anlagen im Euroraum) oder aber minimiert sie, indem er in wirtschaftlich und politisch stabilen Währungsräumen anlegt.

Unternehmensanleihen – wenn Firmen Geld benötigen

Unternehmen haben die Möglichkeit, durch die Ausgabe von der sogenannten Unternehmensanleihe an finanzielle Mittel aus dem freien Markt zu gelangen. Firmen aus Industrie, Handel oder Verkehr können Kapitalbedarf durch Unternehmensanleihen oder Corporate Bonds decken und sich auf diese Weise weitgehend unabhängig von Bonitätsprüfungen durch Banken machen. Kostenintensive Übernahmen anderer Unternehmen sind beispielsweise ein Grund, diese bedeutende Quelle zu aktivieren, wenn die Unternehmen Kapital benötigen. Generell sind Schuldverschreibungen von Unternehmen riskanter als Staatsanleihen, sodass Unternehmensanleihen in der Regel einen höheren Zinscoupon haben.

Unternehmensanleihen – Risiko oder Chance?

Die Unternehmensanleihen werden zu einem festgelegten Zinssatz herausgegeben, wobei es eine Variante gibt, bei welcher sich das Unternehmen vorbehält, das Zinsniveau einem verbesserten Rating anzupassen. Die Rückzahlung der Anleihe erfolgt nach einer im Vorfeld festgelegten Laufzeit, der Investor kann sie stets bei entsprechender Nachfrage auf dem freien Markt veräußern, im günstigen Fall mit einem Kursaufschlag. Der Käufer der Schuldverschreibung trägt ein nicht unerhebliches Risiko, da ein Totalverlust eintreten kann, falls das Unternehmen zahlungsunfähig wird. Anlegern wird empfohlen, vor einer Investition die Marktlage des entsprechenden Betriebes genau unter die Lupe nehmen. Das Unternehmen muss wirtschaftlich in der Lage sein, die zukünftigen Zinszahlungen zu bedienen und die Anleihe, sprich den Kredit, nach der Laufzeit an die Gläubiger zurückzuzahlen. Die Schuldverschreibung kann durch eigene Vermögenswerte seitens der Gesellschaft besichert sein, die andere Möglichkeit ist, dass das Unternehmen auf eine positive Ertragskraft spekuliert.

Die Bonität schlägt sich auf den angebotenen Zinssatz aus

Es gibt Unternehmensanleihen mit guter und mit schlechter Bonität. Die Schuldverschreibung eines Unternehmens mit positiver Einstufung ist mit geringerem Risiko für Investoren verbunden. Sie hat folglich einen niedrigeren Zinssatz als eine mit ungünstigem Rating. Für die Risikobewertung sind Ratingagenturen zuständig, die zum Teil Gütesiegel herausgeben. Unternehmensanleihen werden in der Regel an der Börse gekauft und verkauft, wobei für Privatanleger Stuttgart der größte Handelsplatz Deutschlands ist. Viele Schuldverschreibungen werden nur außerbörslich über Banken, als sogenannte OTC-Geschäfte, abgewickelt. Je höher das Liquiditätsrisiko, desto umfangreicher fallen die Zinszahlungen aus, die das Unternehmen offerieren muss, um Investoren zu finden. Generell gilt, je höher der Gesamtbetrag der Kapitalbeschaffung, desto geringer ist das Risiko, dass sich kein Käufer für die Anleihe findet. Mittelstands- und Familienunternehmen müssen potenziellen Investoren einen Zinsaufschlag im Vergleich zu größeren Industrieunternehmen anbieten.

Unternehmensanleihen eine Geldanlage für konservative Anleger?

Bundesanleihen haben kaum oder negative Rendite, aber praktisch kein Ausfallrisiko. Investoren können mit Schuldverschreibungen von Wirtschaftsunternehmen und Firmen auf eine bessere Gewinnmarge hoffen. Steht jedoch hinter der Anleihe ein von Ratingagenturen als risikoarm bewertetes Unternehmen, sind der Zinscoupon auf niedrigem Niveau und die Rendite nicht viel höher als bei sicheren Staatsanleihen. Hochriskante Unternehmensanleihen passen wiederum nicht zu einem Investor mit geringer Bereitschaft zur Spekulation. Neben Unternehmensanleihen in Euro gibt es diese beispielsweise auch in GBP, CHF oder Norwegischen Kronen. Die Börse Stuttgart bietet einen Marktplatz für Fremdwährungsunternehmensanleihen. US-Dollar-Unternehmensanleihen bieten eine attraktivere Verzinsung als Euro-Anleihen, da der US-Markt einen leichten Zinsanstieg verzeichnet. Bei Anleihen in Fremdwährung ist stets das Währungsrisiko durch Devisenkursschwankungen in die Renditeerwartungen mit einzubeziehen. Unternehmensanleihen werden im Handel mit Stückzinsen abgerechnet, das heißt, dass dem Besitzer der Anleihe für jeden gehaltenen Tag die anteiligen Stückzinsen zustehen.

Die Platzierung von Unternehmensanleihen

Unternehmen können Anleihen privat oder öffentlich platzieren. Große Betriebe bedienen sich der Fremdemission. In diesem Fall übernimmt ein Bankenkonsortium gegen eine Gebühr die Verantwortung, die Unternehmensanleihe an Geldgeber zu vermitteln, ein Hinweis auf gute Bonität. Die Anleihe wird in Teilschuldverschreibungen mit einem Nominalwert, beispielsweise 1.000 Euro, aufgeteilt, um sie für Kleinanleger zugänglich zu machen. Anleihen mit hohem Zinssatz sind attraktiv, aber das Unternehmen zahlt durch diese beträchtlichen Zinszahlungen extra, um Investoren zu finden, die bereit sind, ein hohes Risiko einzugehen.

ecDAX – ein deutscher Index für Aktien der Technologiewerte

Der TecDAX

Der TecDAX ist ein deutscher Aktienindex für Technologiewerte, den die Deutsche Börse 2003 einführte. Er beinhaltet die 30 größten deutschen Technologieunternehmen, die auf den DAX folgen. Wie alle Titel in der DAX-Familie genügen die TecDAX-Unternehmen dem Prime Standard. Die Deutsche Börse bezeichnet den TecDAX als Auswahlindex, da er die größten und stärksten Unternehmen aus dem Technologiebereich nach dem DAX darstellt.

Berechnung und Komposition des Deutschen Index für Technologiewerte

Die Deutsche Börse führte den Index als Ersatz für den Nemax50 ein. Sie rechnete ihn auf das Datum 30.12.1997 mit einem Ausgangswert von 1000 Punkten zurück. Zu seinen Werten gehören Unternehmen aus verschiedenen Technik-Sektoren, wie der Kommunikationstechnik, IT- und Medizintechnik, der Telekommunikationsbranche und der Halbleiterindustrie.

Der TecDAX ist ein kapitalgewichteter Index

Die Entscheidung, wer zu den größten deutschen Technologieunternehmen gehört, trifft die Börse über die beiden Kriterien Marktkapitalisierung und Börsenumsatz. Gehören mehr als fünf Prozent eines Wertes nur einem Aktionär (Großaktionäre), rechnet die Deutsche Börse diese Aktien für die Ermittlung der Marktkapitalisierung raus. Sie berücksichtigt nur im Streubesitz befindliche Aktien. Hierdurch gewährleistet die Börse die Handelbarkeit des Index. Die Kriterien bestimmen die Gewichtung und den Rang eines Unternehmens im TecDAX. Unternehmen mit einer hohen Marktkapitalisierung und einem hohen Börsenumsatz erhalten einen höheren prozentualen Anteil am Index, als kleinere Unternehmen.

Andere Gewichtungsformen sind die Preisgewichtung (Dow Jones) und die Gleichgewichtung. Die Preisgewichtung nimmt den aktuellen Kurswert der Aktie als Gewichtungsfaktor. In gleichgewichteten Indizes erhalten alle Titel den gleichen Rang.

Ausführung als Performanceindex und als Kursindex

Der TecDAX besteht in zwei Formen, einem Performanceindex sowie einem Kursindex. Ein Performanceindex rechnet ausgeschüttete Dividenden wieder rein. Er legt sie wieder in die jeweils ausschüttenden Aktientitel an. Ein Kursindex betrachtet Dividenden und weitere Ausschüttungen nicht mehr weiter. Damit profitiert der TecDAX Preisindex von einem Zinseszinseffekt reinvestierter Ausschüttungen, während der Kursindex nur die reinen Kursveränderungen aufzeichnet. Die Unterschiede in den Wertentwicklungen der beiden Versionen verdeutlichen den Performancebeitrag von wieder angelegten Ausschüttungen. Auf dem Kapitalmarkt haben sich Performanceindizes durchgesetzt.

Die Aktien genügen dem Prime Standard

Mit dem Prime Standard entwickelte die Deutsche Börse spezielle Anforderungen, die eine hohe Qualität seiner Index-Titel gewährleisten. TecDAX-Aktien müssen diese für Ihre Aufnahme in den Index erfüllen. Zu diesen Transparenzanforderungen gehören die Rechnungslegung nach IFRS oder US GAAP sowie eine erhöhte Informationstransparenz gegenüber Investoren. Hierunter fallen die Vorschriften zur Ad-hoc-Publizität.

Pflege und Überwachung des Index

Die Deutsche Börse ist verantwortlich für den Index und passt ihn regulär zweimal jährlich im März und September an. Völlig automatisiert und regelbasiert nimmt die Börse neue Titel auf und entfernt Titel, welche die Kriterien des TecDAX nicht erfüllen. Damit gewährleistet die Deutsche Börse, dass der Index immer transparent und nachvollziehbar bleibt. Die automatisierte Überprüfung beurteilt, ob sich Änderungen im Rang ergeben. Neben Veränderungen in der Unternehmensgröße und der Liquidität sind Fusionen und Neuemissionen weitere Gründe für Anpassungen.

Der TecDAX gehört neben dem DAX, MDAX, SDAX und HDAX zu den wichtigsten Auswahlindizes der DAX-Familie. Weitere Indizes der Deutschen Börse sind Strategieindizes, wie beispielsweise der DivDAX oder der VDAX.

Spekulationsfrist – Besteuerung der Börsenspekulanten

Was ist die Spekulationsfrist

Eine Spekulationsfrist ist bei privaten Veräußerungsgeschäften (hier im Sinne von Kauf und Verkauf von Wertpapieren) eine Frist, in der der Gewinn aus diesen Geschäften der Einkommenssteuer unterworfen wurde. Sie betrug bis zum 31.12.2008 mindestens ein Jahr. Das bedeutete, wer in dieser Zeit Aktien kaufte und ein Jahr in seinem Depot hielt, konnte nach Ablauf des Jahres den Gewinn steuerlich begünstigt einstreichen. Innerhalb der Spekulationsfrist verkaufte Wertpapiere wurden dem vollen Steuersatz unterworfen. Außerdem wurden in dem Jahr erzielte Gewinne mit Verlusten aus privaten Veräußerungsgeschäften verrechnet. Ziel der Spekulationsfrist war die verbesserte Besteuerung von Gewinnen sogenannter Börsenspekulanten.

Ab dem 01.01.2009 entfiel diese Regelung für den privaten Wertpapierhandel. Dafür wurde die bei Anlegern sehr bekannte 25%ige Abgeltungssteuer auf alle Geschäfte mit Wertpapieren eingeführt, egal wie lange diese im Depot sind. Dafür fiel auch die Begrenzung des einjährigen Zeitraumes der Verlustverrechnung mit Gewinnen weg. Diese Verrechnung ist jetzt unbegrenzt möglich.

Für wen ist die Spekulationsfrist dann noch interessant?

In erster Linie für Anleger, die noch einen Bestand von Wertpapieren, die vor der Einführung der Abgeltungssteuer angeschafft wurden, im Wertpapierdepot haben. Denn für diese besteht Bestandsschutz und die Anleger können auf die alte Regelung vertrauen.

Auch für langlaufende Fondsparpläne oder Sparpläne auf Aktien ist diese Frist zu beachten. Wer z.B. im Rahmen seiner Altersvorsorge schon von 2009 Fondsanteile oder Aktien spart, wird bei einem Verkauf der Wertpapiere überprüfen müssen, ob sein depotführendes Institut die Zeitgrenze 2008 zu 2009 bei der Steuer beachtet, denn die Abgeltungssteuer wird direkt an das Finanzamt abgeführt. Bei Auflösung des Depots muss für jeden Fondsanteil, der nach dem 31.12.2008 mit den monatlichen Sparbeiträgen gekauft wurde, die Abgeltungssteuer auf den vorhandenen Wertzuwachs berechnet und abgeführt werden. Alle vorher erworbenen Anteile bleiben von der Abgeltungssteuer befreit.

Sollte ein Anleger nur wegen der günstigen Spekulationsfrist die Wertpapiere halten?

Diese Frage muss sich jeder Anleger selber beantworten. Sicher gibt es Aktien, die laufen über Jahre sehr gut, es gibt ja vielleicht auch jedes Jahr einen Ertrag aus der Dividende dazu. Oder ein Fonds hat so eine herausragende Performance, dass jedes Jahr ein Kurszuwachs zu verzeichnen ist. In so einem Fall sollte der Anleger weiter dabei bleiben.

Bei einem Wertpapiersparplan spielt die Spekulationsfrist nicht mehr die ganz große Rolle bei der Entscheidung. Die Anteile, die nach 2008 erworben wurden, unterliegen im Falle eines Gewinnes bei einem Verkauf auch der Abgeltungssteuer. Aber selbstverständlich sollte auch in diesem Fall die Frage beantwortet werden, welche Performance erwartet der Anleger in der Zukunft für seinen Wert.

Sollte jedoch keine günstige Prognose für die Entwicklung des Wertes bestehen, dann sollten Anleger nicht zögern, die entsprechenden Wertpapiere zu verkaufen und mit dem nun zur Verfügung stehenden freien Kapital neue Aktien, Fonds etc. erwerben.

Gibt es noch andere Spekulationsfristen

Bei einem Verkauf einer Immobilie gibt es auch noch eine Spekulationsfrist in Erwägung zu ziehen. Die Frist beträgt hier allerdings 10 Jahre. Diese Frist wurde durch den Gesetzgeber mit der Neuregelung nicht geändert. Nach Ablauf der Frist können die eventuell erzielten Veräußerungsgewinne steuerfrei vereinnahmt werden. Ausnahmen gibt es aber auch hier zu beachten, z.B. beim Verkauf einer zu Wohnzwecken selbstgenutzten Immobilie.

Der Wegfall der Spekulationsfrist führte zu einigen Neubewertungen von Wertpapieren in den Depots. Wegen der Frist müssen Aktien, Renten, Fonds etc. nicht mehr gehalten hatten. Ein schnelleres Reagieren auf Marktveränderungen auch durch Kleinanleger ist die Folge.

Sorten und Devisen – wann ist ausländisches Geld Bargeld und wann Buchgeld

Für Reisende in Länder, die nicht zur Eurozone gehören, spielen aktuelle Wechselkurse eine wichtige Rolle. Daher kennen viele Verbraucher Wechselkurse vom Umtausch der eigenen Währung in die jeweilige Währung im Reiseland. Der Wechselkurs spiegelt das Wertverhältnis zweier Währungen wider. Außerdem geben sie Auskunft über die wirtschaftliche Kraft eines Landes.

Unterscheidung zwischen Sorten und Devisen

Der wesentliche Unterschied zwischen Sorten und Devisen ist der, dass es sich bei den einen um Bargeld handelt und bei dem anderen um Buchgeld. Beantragen Sie also bei der Bank für den nächsten Urlaub Geld in einer ausländischen Währung, dann wird die Bank diese Devisen für Sie beschaffen. Wenn Sie dann das Geld am Schalter entgegennehmen, haben Sie das geld in sogenannten Sorten erhalten, Bargeld also.

Die beiden unterschiedlichen Währungen werden auch Währungspaar genannt. Als Basiswert wird die erste Währung eines Paars bezeichnet, während die zweite Währung nennt man Kurswährung oder Gegenwährung. Der Wechselkurs gibt an wieviel man von der Kurswährung benötigt, um eine Einheit der Basiswährung zu kaufen. Beispiel: der Wechselkurs vom Euro zum Schweizer Franken beträgt 1,20. Dies bedeutet, dass man 1,20 Euro zahlen muss um einen Schweizer Franken im Gegenzug zu erwerben. Wer im umgekehrten Fall, einen Schweizer Franken verkauft, erhält 1,20 Euro.

Die aktuellen Wechselkurse gelten für Sorten und Devisen und sind beispielsweise in der Zeitung, im Internet oder beim Umtausch am Bankschalter zu sehen. Diverse Finanzportale bieten online die Möglichkeit mit wenigen Klicks in einem Währungsrechner das Umtauschverhältnis zu berechnen. Umgetauscht werden kann jede Währung, jedoch sind exotische Währungen bei der Bank nicht immer sofort verfügbar. Der Bezug kann also mit Wartezeit verbunden sein.

Unterschied zwischen Sorten und Devisen in Bezug auf die Kurse

Man kann Wechselkurse in Devisen- und Sortenkurse weiter einteilen. Der Sortenkurs wird von der jeweiligen Bank oder Wechselstube festgelegt. Es gibt einen Kurs zum Ankauf einer Währung sowie einen zweiten für den Verkauf. Meistens ändern sich die Kurse tagesaktuell. Auf den Devisenkurs kommt in den meisten Fällen noch eine Marge für den Wechsel hinzu. Dagegen ist der Devisenkurs einer Währung einheitlich und ändert sich ständig. Je nach Angebot und Nachfrage an den internationalen Märkten gibt es Schwankungen. Nicht nur Urlauber und Geschäftsreisende interessieren sich für die aktuellen Kurse. Es gibt zahlreiche Anleger und Spekulanten, die an den internationalen Devisenmärkten agieren. Vor allem Zentralbanken, Großbanken und große institutionelle Anleger beeinflussen den Wechselkurs einer Währung. Des Weiteren nehmen politische Ereignisse Einfluss auf die Kurse.

Handel mit Sorten und Devisen

Der Devisenmarkt ist der mit Abstand größte Finanzmarkt an den internationalen Börsen. Als wichtigste Basis für die Bildung des Devisenkurses gilt der Forex-Handel. Dahinter steht der weltweite Handel mit Währungen. Es werden täglich Umsätze von mehr als vier Billionen US-Dollar getätigt. Ruhepausen gibt es hier nicht. Täglich wird rund um die Uhr gehandelt. Der gesamte Markt wird rein elektronisch abgewickelt, eine physische Lieferung einer Währung ist nicht notwendig. Es gibt immer einen Kurspreis für den Ankauf und einen für den Verkauf. Die Differenz nennt sich Spread und ist die Marge des Brokers beim Handel. Mit Sorten selber können Sie nicht handeln, da hiermit ausländisches Bargeld gemeint sind. Beachten Sie die Bestimmungen der Länder über die Verwendung von bargeld.

Auch sogenannte Kleinanleger können über zahlreiche Onlinebroker und Banken an der Forex agieren. Der Einstieg in den Markt ist relativ leicht und der Markt ist sehr liquide. Der Handel ist rund um die Uhr möglich und es kann mit hohen Hebeln gearbeitet werden. Letzteres ist allerdings nur sehr erfahrenen Anlegern zu empfehlen. Allerdings ist der Einstieg mit relativ kleinen Beträgen schon möglich. Es kann zudem auf steigende oder fallende Kurse einer Währung gesetzt werden.

Rohstoff Spekulation – Gewinn durch steigende Kurse

Spekulation mit Rohstoffen

Beim Traden mit Rohstoffen wird ein Anleger keine Zinsen oder Dividenden aus seinen Investments erhalten. Die Spekulation zielt nur auf einen höheren oder niedrigeren Kurs für den gewählten Rohstoff und damit ausschließlich auf einen Kursgewinn bei steigenden Kursen ab.

Für Einzelinvestments stehen mehrere Anlageinstrumente zur Verfügung, z.B. Zertifikate, Optionsscheine, ETF (Exchange-traded fund), CFD (Contract for Difference), ETC (Exchange Traded Commodities). Bei einigen der aufgeführten Instrumente wird die Rohstoffspekulationen ein erhöhtes Risiko speziell für Anfänger, aber auch für erfahrene Anleger, darstellen.

Für Anfänger empfiehlt es sich, das Investment zunächst auf einen Fonds zu beschränken, um hier an den Kursgewinnen eines breit gestreuten Rohstoffinvestments zu verdienen.

Erfahrene Trader bevorzugen das Traden mit Optionsscheinen und auch mit Hilfe von CFD`s. Richtig eingesetzt, können sie damit sowohl an steigenden als auch an fallenden Kursen verdienen. Allerdings sind auch die Verlustrisiken für die Trader sehr hoch. Der Grund dafür ist, dass die Rohstoffspekulationen, egal welches Underlying (Basiswert) zugrunde gelegt wird, in der Regel als Warentermingeschäfte mit Hilfe von Futures an der Börse abgewickelt werden. Das bedeutet, dass die Zukunft des Rohstoffbasiswertes gehandelt wird.

Interessenten haben die Auswahl unter vielen Rohstoffen, auf die sie setzen können. Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin usw. sind den meisten ja aus der Medienberichterstattung bekannt. Diese können sowohl in physischer Form erworben werden, aber auch als ein Wertpapier. In beiden Fällen lässt sich ein Spekulationsgewinn erzielen. Ein zusätzlicher Vorteil besteht darin, dass die physischen Edelmetalle seinem Besitzer in Krisenzeiten stets einen Schutz vor Inflation bieten können.

Agrarrohstoffspekulationen

Ein weites Feld von Spekulationsobjekten bieten die Agrarrohstoffe. Weizen, Mais, Geste, Baumwolle, Kaffee, Fleischsorten, Soja etc. stellen die Warenterminbörsen für die Anleger zur Verfügung. Wer sich in der internationalen Landwirtschaft auskennt, die Wettereinflüsse, Bodenverhältnisse, Kenntnisse über deren Einfluss auf die gewählten Spekulationsobjekte etc. verbunden mit umfangreichen Börsenwissen einfließen lassen kann, der wird mit seinem Engagement sehr erfolgreich sein.

Allerdings werden Spekulationen mit Agrarrohstoffe auch als sehr fragwürdig beurteilt, da durch sie der Preis sehr stark beeinflusst werden kann. So manche Erzeuger in den Entwicklungsländer, in denen die meisten Agrarprodukte angebaut werden, sind durch die Spekulationen am Markt, aber auch durch damit verbundene Manipulationen der Erzeugerpreise, teilweise an den Rand ihrer Existenz getrieben bzw. ganz ruiniert worden. Auch auf die Höhe der Verbraucherpreise wirken sich die Spekulationen aus.

Tipp

Egal, welchen Rohstoff der Anleger als Basis für seine Spekulation wählt, die Zeit, die er in die Auswahl des geeigneten Wertpapiers und in eine gute Vorbereitung durch den Erwerb von Wissen über die Mechanismen der Spekulation investiert, sind der beste Garant für einen Erfolg.

Wer mit Spekulationen auf Rohstoffe erfolgreich sein will, sollte auch die wichtigsten Begriffe aus der Börsenwelt und deren Bedeutung beherrschen, denn ein Fehler kann sehr teuer werden. In diesem Zusammenhang verweisen wir auf die Beiträge auf unsere Seite.

Eins muss jedem Anleger aber klar sein, egal ob er Anfänger ist oder ob er über Erfahrungen verfügt, die Märkte beherrschen die Hedgefonds mit ihren Banken und automatischen Handelsprogrammen. Wer hier den Trend erkennt und die richtigen Instrumente nutzt, der kann mit seinen Spekulationen auf Rohstoffe erfolgreich sein.

Risikoklassen – Einteilung der Risikobereitschaft des Anleger

Risikoklassen allgemein und bei Aktienfonds

Im Finanzwesen verstehen wir unter Risikoklassen Einteilung natürlicher Personen, in unserem Fall also die Privatanleger, nach ihrer persönlichen Risikobereitschaft und Risikoneigung. In einem Beratungsgespräch werden die Erfahrungen des Anlegers seine Ziele, die Höhe seines Vermögens, seine Bereitschaft, für eine höhere Rendite auch höhere Risiken einzugehen etc. erfragt und in einem Risikoprofil festgehalten. Im Ergebnis der Auswertung des Risikoprofils wird dann die Risikoklasse erstellt und dem Anleger mitgeteilt.

Wer eine Hausbank hat, sollte sich an diese wenden, da die Bank schon einige Erfahrungen mit ihren Kunden aus der Vergangenheit hat und demzufolge auch seine Risikobereitschaft einschätzen kann.

Der Online- Bankkunde muss sich selbst durch den Fragebogen arbeiten und auch eine Selbsteinschätzung vornehmen können.

Die Zuteilung einer Risikoklasse an Anleger sowie die dafür geltenden Regeln sind im Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) genau vorgeschrieben und durch die Rechtsprechung des höchsten deutschen Gerichts konkretisiert und damit auch als allgemein verbindlich erklärt worden.

Ehrlichkeit gegenüber sich selbst sollte der Anleger speziell bei den Angaben zur Risikoneigung und den Erfahrungen aufbringen. Es hat z.B. keinen Sinn, wenn ein bisheriger Sparbuchinhaber oder Tagesgeldsparer falsche Angaben im Fragebogen für die Online- Bank ankreuzt, um dann mit einer Berechtigung für den Handel von Derivaten zugelassen zu werden. Er haftet dann für seine Entscheidungen selbst in voller Höhe, wenn er Verluste mit dem Handel einfährt.

Welche Risikoklassen gibt es für Anleger?

Wir unterscheiden 5 Klassen, von A nach E aufsteigend.

Dabei bedeutet A, kein Risiko. Das sind z.B. Sichteinlagen, Termingelder, Spareinlagen, Sparbriefe und –Obligationen der Sparkassen.

Bei Anlagen der Klasse B besteht nur ein Zinsrisiko, wie z.B. Kapitallebensversicherungen, sichere Staatsanleihen ohne Risiko (Deutschland und andere Staaten mit „AAA“ Rating)

In der Klasse C besteht ein Zins- oder Kursrisiko. Hierzu gehören u.a. Geldmarktfonds, Rentenfonds, allerdings nur in Eurowährung, aber auch Optionsanleihen, die neben einen Anspruch auf Rückzahlung des Kapitals und Zinszahlungen, in einem Optionsschein eine Verbriefung auf den Erhalt von Aktien enthält.

Die Anlageklasse D beinhaltet schon ein höheres Zins-und Kursrisiko, wie es bei z. B. bei Investmentfonds oder auch Anleihen in Fremdwährung besteht.

Ein Totalverlust ist möglich in Klasse E. Hier finden wir u.a. Aktien, Optionsscheine, Futures, Genussscheine, nachrangige Sparbriefe, Hochzinsanleihen etc.

Risikoklassen innerhalb von Investmentfonds und ETFs.

Die Risikoklassen in Fondsanlagen.

Auch innerhalb der Investmentfonds und ETFs unterscheiden wir verschiedene Risikoklassen:

Sicherheitsorientierte Anleger finden wir in der Risikoklasse 1 wieder.

Erhalt und Sicherheit für das investierte Kapital steht im Mittelpunkt des Fondsmanagement. Dazu wird das Geld in kurzlaufende und festverzinste Wertpapiere investiert. Kurzzeitige Schwankungen mit geringen Ausschlägen sind aber trotzdem möglich, aber auf mittel und langfristige Sicht wird das Kapital erhalten. (Beispiel: Geldmarktfonds, geldmarktnahe Fonds dürfen gehandelt werden)

Konservative Anleger wählen Fonds der Risikoklasse 2.

Das Fondsmanagement investiert in festverzinsliche Wertpapiere (Rentenfonds). Sie kann aber auch auf Wertpapiere in internationale Währungen aber auch kleinere Aktienbeimischungen beinhalten, um höhere Zinseinkommen und mögliche Währungsgewinne zu generieren. Es können kleinere Risiken aus Schwankungen des Währungsmarktes auftreten und auch die Bonität stellt manchmal ein Risiko dar. Diese Fonds sind für mittelfristige Anlagezeiträume gedacht. (Beispiel: Rentenfonds, international Rentenfonds, offene Immobilienfonds und die Fondsgruppen der Risikoklasse 1 dürfen gehandelt werden).

Gewinnorientierte Anleger sind in der Risikoklasse 3 vertreten.

Diese Anleger wollen eine höhere Rendite aus dem internationalen Aktien- und Rentenmarkt einschließlich der damit verbundenen Währungsgewinne erreichen und gehen dafür auch höhere Risiken in diesen Märkten ein. Um Schwankungen auszugleichen, ist ein längerfristiger Anlagezeitraum notwendig. (Beispiel: Rentenfonds mit Bonitätsrisiken, deutsche und internationale Fonds mit hohen Aktienanteil einschließlich aller Fondsgruppen der Risikoklassen 1 und 2 dürfen gehandelt werden)

Risikoklasse 4 ist nur den risikobewussten Anleger vorbehalten.

Anleger der Risikoklasse 4 setzen auf einen hohen Wertzuwachs und investieren in Aktien sowie weitere risikoreiche Papiere und nehmen dafür auch die hohen Risiken aus Aktien-, Währungs- und Zinsmärkten und Risiken in der Bonität der Schuldner in Kauf. Es besteht auch die Möglichkeit eines Totalverlusts des angelegten Fondskapitals. Der Anlagehorizont sollte möglichst einen langen Zeitraum umfassen und die Fonds sollten auch nur als Depotbeimischung eingesetzt werden. (Beispiel: Aktienfonds aus einzelnen Regionen und Branchen, Emerging Markets Fonds, Fonds mit Nebenwerten, Rentenfonds mit hohem Risikoprofil und einschließlich die Fondsgruppen der Risikoklassen 1 bis 3 dürfen gehandelt werden)

OTC – “over the counter“ – Handel außerhalb der Börse

Die Wertpapiere sind zum Börsenhandel zugelassen, ihr Handel wird aber bewusst über einen OTC-Markt außerhalb der Börse abgewickelt. Dies geschieht um Publizität zu vermeiden und Kosten einzusparen. Derartige Handelsplattformen werden als Dark Pools bezeichnet und von großen Bankhäusern genutzt.

Die Wertpapiere sind zum Börsenhandel nicht zugelassen.

Es handelt sich um Finanzderivate oder um Papiere mit speziellen Ausprägungen. Die Papiere entsprechen nicht den vorgegebenen Normvorschriften der Börse.

Neben der bisher besprochen amerikanischen Version von over the counter existiert auch noch eine englische Variante. Der Begriff wird übersetzt mit – Handel über den Bankschalter – und ist identisch mit dem deutschen Begriff Tafelgeschäft.

Handelsbasis

Beim Handel an der Börse oder auf dem OTC-Markt wird grundsätzlich unterschieden zwischen Financial Unterlyings (Aktien, Devisen, Zinsen, Indizes) und Commodity Underlyings. Zu den letzteren gehören die Rohstoffe, Agrarprodukte, Industrie- und Edelmetalle sowie die Energierohstoffe.

Rohstoffe

Die Rohstoffe werden zumeist an Warenterminbörsen gehandelt und zwar mit Hilfe von Terminkontrakten in Form von Futures. Der Futures-Preis ist abhängig vom Kassa-Kurs (aktueller Preis), des Weiteren von einem risikolosen Zinssatz, einer Dividendenrendite und der Zeit bis zur Endfälligkeit des Futures-Kontraktes. Bei Rohstoff-Futures sind die Lagerkosten zu berücksichtigen. Beachten sollte man, dass die Preise generell in amerikanischen Dollar angegeben sind, es besteht also ein Währungsrisiko zum Euro.

Märkte

Der Finanzmarkt wird unterteilt in den Kassamarkt, der die Basis bildet und dem Terminmarkt. Die Termingeschäfte beziehen sich im Wesentlichen auf den Letzteren. Grundlage für die vertragsrechtliche Ausgestaltung sind gesetzliche Vorgaben. Die Termingeschäfte werden in bedingte und unbedingte Verpflichtungen unterteilt. Bei unbedingten Termingeschäften gehen die Vertragsparteien eine bindende Verpflichtung zur Lieferung und Zahlung der vereinbarten Mengen ein. Dies hat zu dem vereinbarten, in der Zukunft liegenden Zeitpunkt, zu erfolgen.

Bei den bedingten Termingeschäften geht nur ein Kontrahent eine Erfüllungspflicht ein. Der Partner verfügt über ein Wahlrecht aus Rücktritt oder Erfüllung.

Zusammenstellung möglicher Geschäftstypen:

Unbedingte Termingeschäfte

  • Börsennotiert: Fixgeschäfte, Futures
  • OTC: Forwards, Swaps

Bedingte Termingeschäfte

  • Börsennotiert: Optionen, Swaptionen
  • OTC: Optionen, Caps, Derivate

Bei den hier vorgestellten Termingeschäften besteht kein Interesse am Basisprodukt. Es handelt sich um Differenzgeschäfte, damit wird der Tatbestand der Spekulation erfüllt.

Für die Beteiligten ist die finanzielle Differenz zwischen dem vereinbarten Terminkurs und dem am Erfüllungstag aktuellen Kurs von Interesse. Bei diesen OTC-Termingeschäften agiert keine Börse im Hintergrund. Die Abrechnung erfolgt direkt zwischen den Vertragsparteien, eventuell auch über ein eingesetztes Clearing-Haus. Daraus können sich Probleme für eventuelle Privatanleger ergeben. Die Abrechnung und die Kursbestimmung sind eventuell schwer nach zu vollziehen. Es ist darum sehr wichtig, dass der Anleger sich auf das Brokerhaus seines Vertrauens verlassen kann.

Resümee zu OTC und Rohstoffen

Die Notwendigkeit einer Einschusspflicht (margin) und einer nicht auszuschließenden Nachschusspflicht sowie hohe Zugangsbeschränkungen führen zum Ausschluss von Privatanlegern von dem Börsenhandel. Der Handel über OTCs könnte eventuell eine Möglichkeit darstellen. Allerdings ist hier zu bedenken, dass es sich meist um Händlervereinigungen handelt, die Produkte für ihre spezielle Situation entwickelt haben. Ohne exzellente Insiderkenntnisse erscheint ein erfolgreicher Handel, eine erfolgreiche Teilnahme, als sehr schwierig. Rohstoffe stellen sicherlich ein weites und interessantes Spektrum dar. Der Handel mit ihnen soll etwa ein Drittel des Gesamthandels betragen. Der Rohstoffanteil könnte sich in der Zukunft weiter erhöhen. Die Auswirkungen von Angebot und Nachfrage spiegeln sich schnell in den Rohstoffpreisen wieder. Aber, letztendlich bleibt dem Privatanleger, auf diesem Feld, nur die Zusammenarbeit mit einem Broker seines Vertrauens.