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Neues vom Clubfonds: Roche

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Bei unserem Schweizer Depotwert, dem Pharma-Konzern Roche, haben die wegfallenden Corona-Umsätze im ersten Quartal 2024 letztmals ihre Wirkung gezeigt.

Konzernweit setzte Roche zwischen Januar und März mit 14,4 Milliarden Franken (14,8 Milliarde Euro) 6 Prozent weniger um als im Vorjahr, wie unser Depotwert mitteilte. Dabei belastete aber auch der starke Franken: Zu konstanten Wechselkursen legte der Erlös um 2 Prozent zu und lag damit im Rahmen der Zielsetzung des Managements von Roche.

Beide Sparten hatten im ersten Quartal Einbußen zu verkraften: Im Pharmabereich sank der Umsatz um 6 Prozent auf 10,9 Milliarden Franken. Zu den größten Wachstumstreibern zählt Roche hier etwa das Anfang 2022 eingeführte Augenmedikament Vabysmo.

In der Diagnostik-Sparte setzte Roche 3,5 Milliarden Franken um, eine Abnahme ebenfalls von 6 Prozent gegenüber dem Vergleichswert 2023. Vor allem das Basisgeschäft habe sich in den ersten drei Monaten aber weiter sehr stark entwickelt. Die Nachwehen durch die nachlassenden Einnahmen mit coronabezogenen Medikamenten und Tests hält das Management nunmehr für überstanden.

Die ausgewiesenen Zahlen liegen überwiegend im Rahmen der erwarteten Spanne der Analystenschätzungen. Gewinnzahlen legt Roche nach drei Monaten wie einige andere Werte in unserem Depot traditionell nicht vor.

Trotz alledem, Anleger erwarten weitere Impulse oder besser gesagt Nachschub aus der Produkt-Pipeline des Konzerns.

Der Pharma-Konzern überprüft nun bereits seit vergangenem Jahr die eigene Pipeline, um sich künftig vor allem auf die vielversprechenden Kandidaten zu konzentrieren. Auch mit Blick auf die Produktionsstandorte lotet das Management eigenen Angaben zufolge Möglichkeiten aus, das Netzwerk zu optimieren.

Aber es ist aus Sicht ihres Autors wirklich nicht leicht, immer neue Produkte zu entwickeln, zumal der behördliche Zulassungsprozess bei Medikamenten ja doch einige Hoffnungen in den jeweiligen Phasen immer wieder platzen lässt. Und wenn dann ein Medikament die Zulassung erhält, dann kann es immer noch Probleme nach Jahren geben, wie wir erst kürzlich unseren Depotwert J&J oder in der Vergangenheit beim Pharma-Konzern Bayer erleben mussten.

Zukünftiges Ziel sei ein Portfolio, in dem sich vor allem solche Kandidaten befänden, die Roche zum Klassenbesten kürten, sagte Konzernchef Thomas Schinecker in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Und wenn es nicht für den Klassenbesten reiche, dann sollten die jeweiligen Projekte zumindest für die Patienten eine deutliche Verbesserung gegenüber der gängigen Standardtherapie bedeuten. Und wir würden hinzufügen, sonst dürften die Krankenkassen bei nicht nachweisbaren Verbesserungen die rote Karte ziehen und das Medikament nicht mehr bezahlen.

Wie Schinecker weiter betonte, dürften die Überarbeitung der Pipeline und die erwartete Priorisierung bestimmter Projekte einen erheblichen Beitrag zu einer besseren Effizienz leisten. Seit dem dritten Quartal 2023 habe Roche bereits etwa 20 Prozent der Pipeline-Projekte gestoppt.

Mit Blick nach vorne werde auch der chinesische Markt weiter eine zentrale Rolle spielen. Alleine schon wegen seiner Größe stelle er eine potenzielle Wachstumsquelle dar. Vor allem die Diagnostik-Sparte habe auf dem Markt eine starke Position, auf die es weiter aufzubauen gelte, ergänzte der Diagnostik-Chef Matt Sause.

Für jeden Pharma-Konzern ist der Ablauf der Patentschutzfrist ein Problem, da dann die billigeren Nachahmerprodukte auf den Markt kommen. Selbst wenn Ärzte diese Originalprodukte weiter verschreiben, dürfen die Apotheken in der Regel nur die Nachahmerprodukte an die Patienten herausgeben, über die die jeweilige Versicherung einen Gruppenvertrag abgeschlossen hat.

Die erwarteten Einbußen durch Nachahmerprodukte dürften unterdessen nicht mehr so stark belasten wie in der Vergangenheit. Hier bestätigte der Konzern frühere Angaben, wonach Generika 2024 etwa 1,6 Milliarden an Umsatz kosten dürften. Da ist es schon gut, wenn neue patentgeschützte Medikamente zugelassen werden.

 
Roche kann gleich mit zwei Zulassungen punkten. In der EU hat das Krebsmittel Alecensa in einer weiteren Indikation grünes Licht erhalten und in den USA hat der Konzern für einen 4in1-Molekulartest eine Notfallzulassung erhalten, wie aus zwei separaten Mitteilungen vor wenigen Tagen hervorgeht. Alecensa (Alectinib) darf künftig in der EU auch als Monotherapie zur unterstützenden Behandlung nach einer Tumorresektion bei erwachsenen Patienten mit einem bestimmten Lungenkrebs (NSCLC) eingesetzt werden, bei denen die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass der Krebs zurückkommt.

In den USA wiederum hat die Gesundheitsbehörde FDA einem Vier-in-Eins-Molekulartest per Notfallzulassung den Weg geebnet. Mit nur einer Nasenabstrichprobe könne der Test den Nachweis für SARS-CoV-2, die Influenza A/B-Viren und das Respiratory-Syncytial-Virus (RSV) erbringen. Der Test verwende eine hochempfindliche PCR-Technologie. Er ermöglicht medizinischen Fachkräften, sichere klinische Entscheidungen zu treffen und umgehend eine geeignete Behandlung festzulegen, wobei die endgültigen Ergebnisse in nur 20 Minuten vorliegen, wie weiter mitgeteilt wird.

Wir sehen also, es ist immer wichtig für einen Pharma-Konzern wieder etwas Neues auf den Markt zu bringen. Das tut dem Kurs der Aktie gut. Wenn wir uns den Chart anschauen, dann scheint das Schlimmste erst einmal überstanden zu sein. Von seinem Jahrestief im April dieses Jahres mit 27,10 Euro hat sich der Kurs auf aktuell 31,50 Euro mit steigender Tendenz erholt.